Peter Weiss Woche 2024

Können „Kunst und Kultur“ die Welt retten?
Alle die sich ebenfalls diese oder ähnliche Fragen stellen sind herzlich eingeladen – zum Zuhören, Mitdenken und Diskutieren.

04.-10.11.2024
Wie frei ist die Kunst?

Ausstellung, täglich von 15:00-22:00 Uhr, Samstag und Sonntag von 11:00-18:00 Uhr

Das Erstarken rassistischen Gedankenguts, institutionalisierter Ausgrenzung und der Verengung künstlerischer und kultureller Räume läutet einen nahenden politischen Winter ein. Dieser Tendenz tritt die Rostocker Kunstszene entschieden und mit aller Kraft entgegen!
Als Möglichkeit einer kulturellen Selbstvergewisserung, Selbstermächtigung und Positionierung seitens der kreativen und künstlerischen Rostocker Szene zeigen wir Rahmen der Peter Weiss Woche vom 04.-10.11.2024 eine Ausstellung, welche sich der aktuellen politischen Lage widmet. Rostocker Künstler*innen zeigen hier bildlich-politisch und metaphorisch-reflexiv die Risse, Wunden, aber auch ihre Hoffnungen für die Gesellschaft. Sowohl die der Woche überschriebene Frage „Wie frei ist die Kunst?“ als auch Peter Weiss’ im plakativen Sinne ausgelegter Titel seines Hauptwerks „Die Ästhetik des Widerstands“ werden dabei zu Rate gezogen.

Montag, 04.11.2024, 19:00-21:00 Uhr
Sind wir nur ästhetisch oder schon im Wiederstand: Was würde Peter Weiss heute tun?

| Gedanken, Fundstücke, Gespräch und Sekt mit Gästen und dem Team der Peter Weiss Woche |
Rechtspopulistische Propaganda für Wahlergebnisse, sinkende Fördermittel für Kunst und Kultur, offen rechtsextreme Gewalt im öffentlichen Raum – es sieht nicht gut aus: lokal, regional, global … Welche gesellschaftliche Verantwortung erwächst daraus für Kunst und Kultur – für die Schaffenden, die Organisierenden, die Schau- und Spielorte?

Am Eröffnungstag der Peter Weiss Woche 2024 möchten wir mit Gäst*innen und dem Publikum diese Gedanken beleuchten, mit weiteren Fragestellungen versehen und nach der Perspektive von Peter Weiss darin suchen. Politische Positionierung und Kunst sind für Weiss kein Widerspruch. Es geht um Wiederstand gegen alles Unrecht.

Gemeinsam mit allen Teilnehmenden bearbeiten wir O-Töne von Peter Weiss und aktualisieren Standpunkte für eine widerständige Kunst- und Kulturarbeit.
Dazu wird Sekt gereicht.

Mittwoch, 06.11.2024, 19:00-21:00 Uhr
Wie frei bist du? Zur Poetik der Arbeit

| Erzähl- und Leseabend mit Autor Oliver Kluck |
Dein Leben passt nicht in den Jobcenter-Antrag? Freiberuflichkeit, Elternschaft, Engagement für das eigene Fortkommen… nicht vorgesehen, nicht umsetzbar, nicht mitgedacht.
Wie frei ist bzw. macht ein System, das so mit seinen Bürger*inenn, mit Freischaffenden, mit den Kulturarbeiter*innen, Künstler*innen und Kreativen umgeht?
Der Abend lädt ein, diesen Fragen gemeinsam mit dem Autor und Dramatiker Oliver Kluck nachzugehen. Wir stellen gemeinsam „die Systemfrage“, tauschen Erfahrungen und Eindrücke aus – und hören dem wunderbaren Autor bei der Verarbeitung erfahrener Absurditäten zu!

Seit einigen Jahren ist es ruhig geworden um den Autor und Dramatiker Oliver Kluck, dessen Texte mal an großen Häusern gespielt wurden. Als Anwalt der sogenannten gesellschaftlichen Verlierer vertritt sich der Autor nun selbst. Schon vorher anfällig für Entzug aller Art, zelebriert Kluck seinen beruflichen Abstieg ins Nichts. Er nähert sich somit immer mehr dem Figurenpersonal seiner Stoffe an, das im Wesentlichen aus Wartenden besteht und Nichtangekommenen. Kluck schreibt Texte, deren Aufbau sich am Abbau der Werften orientiert, dem Verkauf der Flotte und der Übertragung des Eigentums an die tatsächlichen Besitzer des Goldes. Doch aller Verlust geht mit dem Gewinn an Zeit einher, die Kluck nutzt, um sich ein paar Gedanken über den tatsächlichen Wert der Arbeit zu machen. Und sich an der Frage abzuarbeiten, ob es nicht auch so geht.

Donnerstag, 07.11.2024, 19:00-22:00 Uhr
 „Wie frei ist die Kunst (in diesen Zeiten)?“

| Salon für Kunst- und Kulturschaffende |
Kunst ist politisch. Oder? Was soll, was kann, was muss „die Kunst“… sowieso und angesichts umfassender rechter und populistischer Bedrohung. Muss sie überhaupt was, die Kunst? Was ist mit den Künstler*innen „hinter dem Werk“? Welche Verantwortung tragen die Kuratierenden, Organisierenden und Raumverwaltende in diesem Bild? Was tun wir jetzt und in der Zukunft?

Künstler*innen und emanzipatorisch orientierte Kulturorte sehen sich politisch schweren Zeiten gegenüber. Als Gegenbewegung zu Vereinzelung, Entsolidarisierung und Handlungsunfähigkeit, lädt das Peter Weiss Haus zu einem Austausch- und Vernetzungstreffen ein, um die bevorstehenden Herausforderungen für Kunst und Kultur sowie mögliche Handlungsansätze konstruktiv zu diskutieren.

In einem dreistündigen Begegnungsformat sind lokale Künstler*innen und Kulturschaffende aus Rostock und ganz Mecklenburg-Vorpommern zu Impulsen durch Keynotes und Austausch untereinander eingeladen.

unterstützt durch Kultur Land MV

Gefördert durch die Hanse- und Universitätsstadt Rostock